Erfolgreiche Projekte

Es sind in erster Linie die Menschen, welche den Unterschied ausmachen. Ganz besonders in Projekten sind es ihre Fähigkeiten und ihre Motivation, welche den Erfolg ermöglichen oder - im umgekehrten Fall -entscheidend behindern können.

Projekt-Leadership hat als oberstes Ziel, den Erfolg Ihres Projekts herbeizuführen. Darauf fokussiert sich und dafür engagiert sich der Projektleiter mit ganzer Kraft. Die Erfahrung zeigt, dass die folgenden Faktoren einen enormen Einfluss auf den Projekterfolg haben und auch, dass diese Faktoren immer wieder aufs Neue unterschätzt werden:

  1. Ein gemeinsames Ziel anstreben
    Ein gemeinsames Ziel, das von allen Betroffenen und Beteiligten angestrebt wird, ist wohl der wichtigste Erfolgsfaktor und eine ergiebige Motivationsquelle. Entscheidend ist das Verstehen, warum wir tun, was wir tun. Denn: Wenn nicht die ganze Mannschaft auf das gleiche Tor spielt, ist es fast unmöglich, das Spiel zu gewinnen.

  2. Vertrauen verdienen
    Forming – Storming – Norming – Performing (- Adjourning) findet in jedem erfolgreichen Team statt. Wichtig ist, dass die ersten drei Phasen zügig und erfolgreich durchlaufen und die Performing-Phase schnell erreicht wird. Denn: Vertrauen stellt sich nicht von selber ein. Es muss zusammen erarbeitet werden (siehe unten). Mit dem Vertrauensniveau steigt mit hoher Korrelation das Leistungsniveau jedes einzelnen und des Teams (und umgekehrt).

  3. Transparenz gewährleisten (und Geheimsphären respektieren)
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    elebte Transparenz ist eine der wichtigsten vertrauensbildenden Massnahmen. Wenn Projektmitglieder das Gefühl haben, es laufen „irgendwo sonst“ noch Absprachen oder Aktivitäten, von denen Sie keine Kenntnis erhalten, kann das richtiggehend zerstörerisch sein. Gute Kommunikation kann viel zur Transparenz beitragen. Kein Widerspruch zur grösstmöglichen Transparenz sind „natürliche Geheimsphären“, die aber nur in einem vertrauensvollen Klima von allen respektiert werden.

  4. Gute Kommunikation findet auf Augenhöhe statt
    Jede Projektorganisation braucht eine gemeinsame Kommunikationsplattform an der alle beteiligten Partner (interne und externe) teilnehmen. Wichtig ist auch die schnelle und einheitliche Kommunikation von Entscheiden und Neuigkeiten. Gute Kommunikation erfordert, dass alle Teilnehmer einbezogen werden und dass sie – auch in hierarchischen Organisationen - mit allen Akteuren auf Augenhöhe geführt wird.

  5. Interdisziplinär zusammen arbeiten
    Zusammenarbeiten heisst, dass Personen eine Herausforderung gemeinsam meistern. Neben den Beiträgen aus „Einzelarbeit“ soll diese Zusammenarbeit so oft wie möglich im gleichen Raum zur gleichen Zeit – eben gemeinsam – stattfinden. Gemeinsam erarbeitete Ergebnisse stärken das gegenseitige Verständnis und das Vertrauen. Das gelingt besonders gut in agilen Teams.

  6. Verlässlichkeit voraussetzen
    Nach einer sorgfältigen Planung bestehen Projekte in der Erledigung von aufeinander folgenden Aufgaben. Es erfordert ein hohes Mass an Disziplin, dass alle Aufgaben termingetreu und qualitativ einwandfrei erledigt werden. Alles andere ist für ein Projekt unverträglich.

  7. Die richtigen Dinge tun. Die Dinge richtig tun
    Das eine gelingt durch konsequente Priorisierung „der Dinge“ nach Geschäftsnutzen. Und dafür braucht es eine Person, die den erzielbaren Geschäftsnutzen zuverlässig beurteilen kann.
    Das andere gelingt dank Fokussierung. Das Gegenteil - Multitasking - ist Gift für jeden Mitarbeitenden und für jedes Projekt. Alle Massnahmen zur Trennung der Projektarbeit vom Tagesgeschäft (und anderen Ablenkungen) und zur Fokussierung auf die nächste wichtigste Aufgabe beschleunigen den Projektfortschritt und steigern den Projekterfolg.

  8. Dynamik aufrechterhalten
    Projekte streben nach einem Ziel innerhalb eines vorgesehenen Zeitrahmens. Der nötige Effort, um den bekannten IST-Zustand zurückzulassen und den vorerst ungewissen SOLL-Zustand zu kreieren, erzeugt anfängliche Dynamik - und erfordert vor allem anhaltende Dynamik. Ein Projekt ohne Dynamik erlahmt. Die Aufrechterhaltung der Dynamik erfordert Perspektiven und Energiezufuhr: In Form von absehbaren Etappenzielen (Meilensteinen, Sprints). In Form von gemeinsamen Erfolgen, die gefeiert werden. Und beizeiten auch einmal einer Verschnaufpause.

  9. Ehrlich mit Risiken umgehen (und mit Emotionen)
    „How much risk shall we take?“ – „Take enough“. Das ist eine bemerkenswerte Empfehlung in einer Zeit und Gesellschaft, wo eine Nullrisikomentalität fast schon vorausgesetzt wird. Stattdessen braucht es ein kontinuierliches Risikomanagement. Aber ein solches taugt gar nichts und wird selber zum grössten Risiko, wenn es nicht mit Offenheit und Ehrlichkeit betrieben wird.

  10. Agile Methodik ist überlegen, wenn Menschen im Zentrum stehen
    Es gibt gute Gründe, weshalb agile Teams und Vorgehensweisen bei der Bewältigung von komplexen Aufgaben besonders erfolgreich sind. Und auch dafür, weshalb traditionelle (Projekt-) Management Methoden scheinbar überraschend an ihre Grenzen stossen. Unter bestimmten Umständen ist agile Methodik nicht nur bevorzugt, sondern unverzichtbar.

Erfolgreiche Projekte zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass bezüglich dieser Erfolgsfaktoren ein starker Konsens zwischen dem Auftraggeber und dem Projektleiter (und dem Projektteam) besteht oder hergestellt werden kann. Wenn dies gelingt, gelingt auch das Projekt!